„Ein Gemüsehuhn bereitetet sich im Wok mit einer Haselnuss zu.“
Wer so etwas in einer Speisekarte liest, kommt schnell zum Schluss, dass hier Google Translate zum Einsatz kam. So klingt es zumindest, wenn Texte von einer Maschine übersetzt werden. Die wörtliche Übersetzung mag zwar korrekt sein, Sinn ergibt es trotzdem keinen. Was fehlt, ist das Verständnis für die Kultur der anderen Sprache und so sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Das merkt man schon, wenn sich zwei Menschen unterhalten und einer davon gerne Ironie als Stilmittel gebraucht und der andere nicht.
„Auf diese Aufgabe habe ich ja gewartet.“
Dass man mit diesem Satz eigentlich das Gegenteil meint, wird nur durch das kleine Wörtchen ja und die entsprechende Betonung klar. Für jemanden, der diese Sprache gerade erst lernt, nur schwer zu unterscheiden.
(Dieses Beispiel stammt aus einer Ausstellung im Foyer der Akademie für Internationale Zusammenarbeit. Bei den Fotos findest du weitere interessante Beispiele.)
Manchmal sind es eben doch nicht nur die richtigen Worte, auf die es ankommt. Wenn man sich auf Luganda begrüßt, geschieht das mit einer sanften, fast leisen Stimme. Und wenn man beim ersten Mal etwas nicht gleich verstanden hat, kommt die Rückfrage noch leiser. Während in deutschen Klassenzimmern auf lautes und deutliches Sprechen bestanden wird, ist das auf Luganda ziemlich unhöflich. Auch wenn es für uns manchmal klingt als würde der andere nur vor sich hin murmeln, ist das der Ausdruck von Wertschätzung dem anderen Gegenüber. Auch sonst ist die lugandische Sprache (und Kultur) sehr auf Höflichkeit bedacht.
„Gyebaleko!"
Bei den gängigen Begrüßungen kommt man mit wörtlichen Übersetzungen auch nicht sehr weit. Manches klingt zunächst sehr seltsam. Die häufigste Begrüßungsformel ist „gyebaleko“ und wird auch gerne benutzt, wenn man sich auf der Straße begegnet. So wie bei uns ein „Hallo“ oder „Servus“. Wörtlich bedeutet das allerdings „Gut gemacht!“ oder „Danke für deine Arbeit.“ Morgens sagt man „Wasuze otya“ (so viel wie: „Wie war die Nacht?“), ab 11 Uhr dann „Osiibye otya?“ („Wie war dein Tag?“).
Immerhin haben wir noch die nächsten Jahre Zeit, die Sprache und Kultur kennen zu lernen. Und wir freuen uns, wenn ihr uns auf diesem Weg begleitet.
Weeraba (Auf wiedersehen, lebt wohl.)